Der Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf hat in seiner Sitzung am 18. November 2021 den Auslobungsbeschluss für den Neubau des Technischen Verwaltungsgebäudes (TVG) an der Moskauer Straße gefasst. In dem anschließenden Wettbewerbsverfahren, mit dem Ziel ein Generalplanerunternehmen zu gewinnen, ging der Entwuf des Architekturbüros "AllesWirdGut Architektur ZT GmbH Wien München" (AWG) als Sieger hervor.
Neben dem Siegesentwurf wurden drei weitere Arbeiten mit Preisen ausgezeichnet sowie fünf Arbeiten mit einer Anerkennung gewürdigt.
Mit den vier mit Preisen ausgezeichneten Entwurfsteams wurden anschließend die vergaberechtlich notwendigen Verhandlungen durchgeführt. Ziel war es, die geeigneten Partner-Büros als Generalplaner zur Realisierung des neuen Technischen Verwaltungsgebäudes zu finden und im Anschluss zu beauftragen.
Den Zuschlag hat die österreichische Bietergemeinschaft aus den Architekturbüros AllesWirdGut Architektur ZT GmbH aus Wien, HERTL. Architekten ZT GmbH aus Steyr und dem Ingenieurbüro FCP Fritsch, Chiari & Partner ZT GmbH aus Wien, erhalten.
Projektbeschreibung
Innovativ und bürgernah
Die zunehmende Digitalisierung und Einführung der E-Akte ermöglichen neue Arbeitsweisen, die es durch neue Formen der Mitarbeiterführung und räumliche Strukturen zu fördern gilt. Fachkräftemangel, demographischer Wandel und Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt fordern auch die Modernisierung der Verwaltung, attraktivere Arbeitsbedingungen und zeitgemäße Arbeitsformen in einem entsprechend angepassten Arbeitsumfeld anzubieten.
Daher stellte sich die Frage nach einem zukunftsfähigen Büroraumkonzept, das den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern optimale Voraussetzung zur Erfüllung ihrer Aufgaben bietet. Die Flexibilisierung von Arbeitszeiten, die Möglichkeit des mobilen Arbeitens, betriebsbedingte Abwesenheiten, aber auch Urlaub und Elternzeit bieten Spielräume zur Flächenoptimierung. Auf diese Weise können – bei Einführung einer Desk-Sharing-Quote für Beschäftigte – unterschiedliche Arbeitsumgebungen konzipiert und angeboten werden.
Der ökologisch und ökonomisch anspruchsvolle Neubau wird Platz für rund 3000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie ein modernes, bürgerfreundliches, sicheres und an neuen Arbeitsformen orientiertes Arbeitsumfeld bieten.
Geplant ist ein Hochhaus mit einer Höhe von bis zu 110 Metern und circa 30 Geschossen (entwurfsabhängig) sowie einer zweigeschossigen Tiefgarage, welche sich teilweise unter die Park- und Wasserfläche im IHZ-Park erstreckt.
Der Neubau selbst soll neben den funktionalen Anforderungen auch besondere Ansprüche an die Architektur, die städtebauliche Einbindung und Ziele der Nachhaltigkeit erfüllen.
Daher wird ein Realisierungskonzept für das neue Technische Verwaltungsgebäude angestrebt, in dem die gesammelten Erfahrungen und Kompetenzen der Verwaltung und des städtischen Tochterunternehmens Immobilien Projekt Management GmbH (IPM) optimal gebündelt werden. Die Leitung der kommenden Projektphasen (weitere Planung und Umsetzung) soll dabei der IPM federführend übertragen werden.
Attraktive Arbeitsbedingungen
Bei den weiteren Planungen sollen zeitgemäße und attraktive Arbeitsbedingungen berücksichtigt werden. Im Kontext mit dem neuen TVG-Büroraumkonzept und der verwaltungsweit projektierten Einführung der E-Akte ist gesamtstädtisch zudem auch der weitere Umgang mit den Papier-Akten zu betrachten. Hierzu wird die Einrichtung eines Zentralen Aktendepots vorgeschlagen. Der Altstandort Auf’m Hennekamp/Brinckmannstraße bietet ein Nachnutzungspotential als urbanes Gebiet, in dem Büro- und Wohnbauflächen neu angesiedelt werden können und dessen Vermarktung einen Anteil zur Neubaufinanzierung des TVG leisten wird.
Der Neubau des Technischen Rathauses, in dem rund 20 Prozent aller Beschäftigten der Landeshauptstadt Düsseldorf arbeiten werden, bedeutet nicht allein die Verlagerung von Ämtern an einen anderen Standort. Es ist vielmehr ein mehrdimensionaler Veränderungsprozess, in dem sich die Verwaltung für die Zukunft aufstellt, den Digitalisierungsprozess vorantreibt, neue Arbeitsmodelle erprobt und den Bürgerinnen und Bürgern optimale Serviceleistungen anbietet.